Frage:
Was würdet ihr tun, wenn euer Kind in die "rechte Szene" gerät?
2008-01-16 23:34:49 UTC
Ich weiß, dass das eine sehr provokative Frage ist. Mich würde aber mal eure ehrliche Meinung interessieren.
Dreizehn antworten:
Maresa
2008-01-17 00:10:14 UTC
Mir Hilfe suchen - von alleine kreig ich mein Kind da nicht wieder raus, und wenn ich ihm hundertmal Opas Kriegserlebnisse und "Schindlers Liste" zeige. Auch wenn es weh tut, ich müsste mir die Frage stellen, was ich hätte machen können, damit es nicht so weit kommt. Und vor allem überlegen, was ich dem entgegensetzen kann - wie ich es vielleicht doch schaffe, mein Kind davon wieder loszueisen. Das heißt, ich würde mit Hilfe einer neutralen Person verdammt wichtige Gespräche führen: warum machst du das, was geben die dir, was andere nicht können? Ich würde versuchen, meine Ablehnung in den Gesprächen deutlich zu machen und gleichzeitig eben keine Verachtung für mein Kind wachsen lassen. Sondern versuchen, es so früh wie möglich wieder rauszuholen - und das würde ich allein nicht schaffen.
?
2008-01-17 08:01:26 UTC
so einen fall habe ich in der weitläufigen nähe meiner familie. erst war die tochter in der anti-fa und nun ist sie in die gegenseite abgerutscht. der vater hat den kontakt zu seiner tochter abgebrochen.

ich für meinen teil denke das es der falsche weg ist so zu handeln. denke mal das ich mich mit meinem kind hinsetzen würde und mit ihm reden würde. aufklärungsarbeit betreiben.

es wird auch in den schulen zu wenig über die vergangenheit gelehrt. mal kurz das "dritte reich" angerissen und das war es. alles andere muss man sich selber erarbeiten, wenn man an dieser geschichte deutschlands interessiert ist. auch das kann nicht der richtige weg sein.

es ist nun mal unsere vergangenheit, und mit der sollte man sich auch näher beschäftigen. nicht nur mit der schuld der deutschen, sondern auch mit der anderer völker die sich damals dem nationalsozialismus und antisemitismus verschrieben haben. es gab zum schluss menschen aus fast allen ländern in der wehrmacht oder sogar der waffen-ss -die eigentlich ein rin arischer "ritterorden" sein sollte. so gab es zb. lettische, ukrainische, rumänische ect. waffen-ss angehörige.

russische kriegsgefangene haben in polen, als sogenannte "hiwis", aktiv an der exekution der jüdischen bevölkerung teilgenommen.



das soll keine "reinwaschung" der deutschen armee darstellen, aber auch andere völker haben sich in dieser zeit die hände beschmutzt.



von den politikern erwarte ich das mehr gegen die steigende rechtsradikalisierung getan wird, und nicht alles durch einen "blumenstrauß" gesehen wird.

es gibt eine politikverdrosseheit und wahlmüdigkeit unter der wahlberechtigten bevölkerung, viele protestwähler und menschen die einfach die "nase voll haben" von den bonzen der etablierten parteien.

ich denke mal das der ehemalige innensenator von HH, ronald schill, das beste beispiel dafür ist. ...... von 0% auf 19% der stimmen im ersten anlauf! ...... und das weil er den nerv der bürger getroffen hat.

mehr sicherheit, mehr polizei auf der strasse, härtere gangart gegen gewalt und straftätern ect.



die jüngsten vorfälle in münchen oder auch hier in HH sind nur wieder wasser auf die mühlen der rechten parteien. wobei man ja auch sieht das sich "rechte" etablierte parteien dieser vorfälle bedienen.

was wiederum nicht heißen soll das alle jugendlichen mit migrations hintergrund "schwarze schafe" sind.



man sollte sich mit seinem kind hinsetzen und reden, vorbeugen, die augen aufhalten und notfalls die stätten des mordens besuchen. seien es nun ehem. KZ die es in der nähe fast jeder größeren stadt gibt oder eben auch nur das eisenbahnmuseum in berlin wo man einen wagoon der zu deportationszwecken benutzt wurde besichtigen kann.



Bullenhuser Damm Rothenburgsort in HH:

Millionen Menschen starben in Auschwitz. Man kann nicht einmal versuchen, sich nur eine Million vorzustellen; die Wirklichkeit dieser Millionen von gequälten Leben und fürchterlichen Morden kann man kaum erfassen. Die Gräßlichkeit, zwanzig Kinder zu erhängen, kann man sich eindringlich vorstellen. Einige dieser Kinder können nicht älter als drei Jahre gewesen sein, als sie von ihrem Zuhause in Italien, Frankreich, Polen, Holland, Jugoslawien gewaltsam weggerissen wurden, hunderte von Meilen in verschmutzten Waggons transportiert wurden, von ihren Familien getrennt, methodisch und lange gequält und dann vernichtet, in einem Keller aufgehängt. Das kann man sich vorstellen; sie können für Millionen stehen:



* Marek James, sechs Jahre alt, aus Radom in Polen.

* H. Wassermann, ein achtjähriges Mädchen aus Polen.

* Roman Witonski, sechs Jahre alt, und seine fünf Jahre

* alte Schwester Eleonora, aus Radom in Polen.

* R. Zeller, ein zwölfjähriger Junge aus Polen.

* Eduard Hornemann, zwölf Jahre alt, und sein Bruder

* Alexander, neun Jahre alt, aus Eindhoven in Holland.

* Riwka Herszberg, ein siebenjähriges Mädchen aus

* Zdunska in Polen.

* Georges André Kohn, zwölf Jahre alt, aus Paris.

* Jacqueline Morgenstern, zwölf Jahre alt, aus Paris.

* Ruchla Zylberberg, ein achtjähriges Mädchen.

* Edouard Reichenbaum, zehn Jahre alt.

* Mania Altman, fünf Jahre alt, aus Radom in Polen.

* Sergio de Simone, sieben Jahre alt, aus Neapel.

* Marek Steinbaum, zehn Jahre alt.

* W. Junglieb, ein zwölfjähriger Junge.

* S. Goldinger, ein elfjähriges Mädchen.

* Lelka Birnbaum, ein zwölfjähriges Mädchen.

* Lola Kugerman, zwölf Jahre alt.

* B. Mekler, ein elfjähriges Mädchen.



Angesichts der Abscheulichkeiten von Treblinka, von Sobibor und Belzec, von Dachau, Birkenau, Kulmhof und all den andern, kann man Zorn, Wut, Trauer, Besorgnis, Ekel und Angst um die Menschheit empfinden, doch im Rosengarten hinter der Bullenhuser-Damm-Schule kann man nur weinen.



Die schwache Wintersonne schien auf das helle Grün der ersten Blätter der Frühlingsblumen unter den schlafenden Rosenbüschen. Dann zog eine schwarze Wolke heran und eiskalter Regen fiel auf den Garten hinab, wo ich stand und die Namen an den Gedächtnistafeln las, die den Zaun entlang stehen.



So wie die Morde an diesen Kindern für die Morde an Millionen stehen, so spricht die Tafel im Gedächtnisgarten für alle Orte des Terrors und des Todes:



HIER STEHST DU

SCHWEIGEND

DOCH

WENN DU

DICH WENDEST

SCHWEIGE NICHT.







schau mal hier in einige antworten.

findest du unter "aktuelle themen"



Haben deutsche Bürger es nötig sich von ausländischen Gewalttätern krankenhausreif schlagen zu lassen ??
la_negra120774
2008-01-17 07:51:47 UTC
Das ist eine wahnsinnig schwere Frage.

Natürlich kann man's erst mal mit reden versuchen, muß aber sehr sensibel dafür bleiben, ob das etwas nützen kann oder eher das Gegenteil bewirkt (Trotzreaktion). Ich finde bevor man irgendwas unternimmt sollte man herausfinden, aus welchen Gründen das passiert ist. Sind es die anderen Leute in dieser Szene (Mama, die sind wirklich total nett...) ? Hat es wirklich etwas mit Rassismus zu tun? Ist es eine Art Gruppenzwang, weil Leute aus dem engeren Umfeld, etwa aus der Schule, auch dazu gehören? Ist dem Kind überhaupt klar, was "rechte Szene" bedeutet? Das alles ist äußerst schwierig, kann aber hilfreich sein, die Sache zu verstehen und sich auch mit den Gründen des Kindes auseinanderzusetzen. Ich hoffe nicht, daß das bei Dir so ist, aber falls doch wünsche ich Dir sehr viel Einfühlungsvermögen. Mit Verboten ist selten was zu erreichen.
schuerzengina
2008-01-17 07:53:42 UTC
hm schwierig aber ich würde versuchen ihm durch dokumentationen (TV ,VIDIO ; DVD BÜCHER, BERICHTE usw. )aufzuklären,was doch die Nazizeit alles bewirkt hat.......und vor allen dingen ihn mit leuten konfrontieren , die diese zeit mitgemacht haben
Eve
2008-01-17 07:37:35 UTC
Gute Frage - ich würde es auf keinen Fall verstoßen, es ist ja schließlich mein Kind, aber ich würde reden, reden und nochmal reden und meine Meinung offen sagen.
Josef m
2008-01-17 07:39:08 UTC
ich würds genauso wie eve machn
hansi_mustermann2000
2008-01-17 07:49:14 UTC
Ich würde ihm die Frontpost von meinem Opa zeigen.

Wenn er das gelesen hat wird er nie mehr irgendwas

von Nazis und Krieg hören wollen.

Vorausgesetzt er/sie ist intelligent genug sie zu lesen.
Ä. Leif
2008-01-17 08:10:18 UTC
Puh, schwer!

Macht mir richtig Angst, soviel Intoleranz mag ich meinen beiden Süßen gar nicht zutrauen...

Ja, ich würde auch ganz viel reden, in Museen gehen, Filme, Bücher, etc. ... Und ich würde mir wahrscheinlich auch eine öffentlich Anlaufstelle suchen, mich beraten lassen...
Absinthia
2008-01-17 07:40:54 UTC
mehr wie darüber reden kann man mit diesem kind nicht. denn jeder mensch bildet sich irgendwann seine eigene meinung. da haben eltern meist keinen einfluss drauf
Tahini Classic
2008-01-17 08:17:58 UTC
Umziehen. Diese Frage habe ich mit meiner Frau schon mehrfach eroertert, und die Antwort waere fuer uns ein radikaler Tapetenwechsel, ggf. ueber internationale Grenzen hinweg.

Jemand, der sich hier in Neuseeland z.B. mit der Drogengang The Mongrel Mob einlaesst, wuerde schon im benachbarten Australien, in Paraguay, oder in Frankreich radikal davon geheilt sein.

Mit Bedacht durchgefuehrte, internationale Umzuege waren schon immer etwas, das meine Familie weitergebracht hat.

Notfalls muss man das konsequent weitermachen, bis alle gesellschaftlichen "Verfolger" bzw. Stolperfallen abgeschuettelt sind, und die Kinder erwachsen, und gefestigt durch internationale Lebenserfahrung.
Cleveland
2008-01-17 07:55:08 UTC
Versuchen den gemeinsamen Treffpunkt ausfindig zu machen, mir mein Kind zur Brust nehmen, ihm verständlich machen, dass alle Mittel und Wege die zu Verfügung stehen in die Wege geleitet werden.

Sofort würde ich Ämter mit einbeziehen und Familienangehörige.

Meinem Kind müsste bewusst sein, einen derartigen Weg einzuschlagen, wäre für alle eine Ohnmacht.

Sollten alle Maßnahmen nichts helfen, würde ich den Auszug aus der Wohnung ankündigen.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass man konsequent durchziehen muss. Die nötige Konsequenz sollte man schon frühzeitig wenn die Kinder noch klein sind anwenden, um das spätere Ausbrüche

zu vermeiden wären.
Jojo
2008-01-17 19:41:46 UTC
ich würde ihm/ihr filme zeigen, in denen gezeigt wird, was hitler alles für ne sch**ße gemacht hat und wie die leute daraunter gelitten haben. und ich würd ihm/ihr erklären, wie unlogisch nazis und hitler waren bzw. sind. laut hitlers rassenpolitik, gehört er selber nicht mal zur höchsten "rasse". die höchste "Rasse" waren nämlich blond und blauägige menschen und er hatte DUNKLE augen und DUNKLE haare.
Lepanto1571
2008-01-17 13:19:26 UTC
Ich würde versuchen, das Kind mit Hinweisen auf die Geschichte davon abzubringen. Dabei würde ich es als Konservativer aber keinesfalls dulden, daß - wie von 68er grün - linken Paukern oft der Fall - die ganze deutsche Geschichte als eine Aneinanderreihung von Verbrechen dargestellt wird.



P.S. Noch größere Sorge hätte ich, wenn das Kind in die linke oder islamische Szene abrutscht!!! Dann wäre Schluß!


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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